Graubünden - Baukultur

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Gegenwartsarchitektur
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Altersheim Jenaz, 2009

Hauptstrasse 87 | 7233 Jenaz
JEDER UND JEDEM SEIN ZIMMER
Am Dorfrand von Jenaz können die alten Prättigerinnen und Prättiger ihre letzten Jahre in einem stattlichen Heim verbringen – fort halt vom heimeligen Holzhaus, wie es im Tal Sitte und Brauch ist. Aber ihr Altersheim ist hell, weit und an vielen Ecken gemütlich. Im Innern gibt es überraschende Räume und Raumfolgen, Nischen und Flächen, wo sie in Gruppen oder für sich allein sein können. Sie können auch im Haus spazieren: Die grossen Flure sind für einen Rundumlauf mit Ausblicken über die Wiesen und auf die Strasse eingerichtet. Und für die Rauchpause gibt es ein über vier Geschosse hohes Fumoir – das spektakulärste Raucherzimmer weit und breit. Die 64 Wohnschlafzimmer sind so komponiert, dass alle über Prättigaublick verfügen. Auch wer im Bett liegen muss, kann in die Landschaft sehen und nahe am Sinn der Bewohner sind die Steine und Hölzer für den Innenausbau ausgesucht und eingebaut. Bemerkenswert die Aussenräume: Ums Haus wächst ein Garten mit Teichen und auf dem grossen Balkon ist ein Parcours für Bewohner eingerichtet, die Gedächtnis und Orientierung verloren haben und in eigenen Welten leben. Sie können dort ihre Kreise spazieren, ohne sich zu verirren und zu gefährden. Weltoffen im engen Tal ist die Kunst im Bau: Armon Fontana hat eine Kollektion des zeitgenössischen Graubündens versammelt: Fotografien in den Empfangsräumen und Gängen von Daniel Mettler, Pascale Wiedemann, Thomas Popp, Stefan Rüesch und Stephan Schenk; in den Loggien eine über drei Stockwerke reichende, feine rote Mauerzeichnung von Evelina Cajacob.
(Köbi Gantenbein, Hochparterre)

Bauherrschaft
Flury Stiftung, Schiers

Architekt
Allemann, Bauer, Eigenmann, Zürich

Auftragsart
Wettbewerb