Gegenwartsarchitektur
zurück zur ListeBadhaus in Samedan, 2009
7503 Samedan
Architekt/en: Quintus Miller, Paola Maranta
BADEN IN DER FARBKAMMER
Neben der Kirche von Samedan steht das neue Badhaus. Es ist ortsbaulich geglückt; es bringt eine neue Nutzung und einen markanten Baukörper ins Ensemble des über viele Jahre gewordenen Dorfkerns. Seine Architektur folgt drei Prinzipien. Erstens: Der Auf- und Abstieg. Ein Bad ist normalerweise in die Fläche gebaut. Hier geht es in die Höhe, weil das Grundstück in der Fläche nur Platz für drei Dutzend Badewannen böte. Der Bader steigt treppauf, treppab. Im Keller die Garderoben, im Parterre das «Alpenbad», im ersten Stock das «Sprudel-», daneben das «Heissbad» und um den Luftraum des «Alpenbades» eine Folge von Dampfbädern. Für den letzten Badegang ist ein kleines Becken unter freiem Himmel ins Dach eingelassen. Das zweite Prinzip ist die Kammerung mit farbigen Kacheln. In einem acht Meter hohen Raum sind um ein zentrales, bis an den Rand geflutetes Becken vier weitere gefügt. Im einen kann man liegen, im anderen in der Dünkle schweigen, im dritten über spitze Steine staksen und im vierten im Wasser und im Dampf sitzen. Gross, klein; weit, eng; hoch, tief; offen, zu; viereckig, mehreckig; Raum-Durchgang-Raum werden auf vier Etagen auf einem engen Grundriss zu einem Drama gefügt verstärkt von je unterschiedlich farbigen Kacheln.
Das dritte Prinzip schliesslich ist das Tageslicht. In die Kammern strahlt direkt oder indirekt das Sonnenlicht. Für das Zusammenspiel mit dem Licht aus den Wandfenstern kommt Licht durch Luken in der Decke. Leuchten in den Becken sorgen dafür, dass sich die kleinen Wellen an den Wänden spiegeln. Der Kammervielfalt entsprechen unterschiedlich intensive Lichter: Die Sonne tröpfelt über ein kleines Dachfenster durch einen Schacht in den Nebel des Dampfbades.
(Köbi Gantenbein, Hochparterre)
Bauherrschaft
CS Anlagestiftung Real Estate Switzerland, Zürich
Architekt
Miller & Maranta, Basel
Entwickler und Betreiber
Aqua-Spa-Resorts, Bern
Auftragsart
Wettbewerb
Neben der Kirche von Samedan steht das neue Badhaus. Es ist ortsbaulich geglückt; es bringt eine neue Nutzung und einen markanten Baukörper ins Ensemble des über viele Jahre gewordenen Dorfkerns. Seine Architektur folgt drei Prinzipien. Erstens: Der Auf- und Abstieg. Ein Bad ist normalerweise in die Fläche gebaut. Hier geht es in die Höhe, weil das Grundstück in der Fläche nur Platz für drei Dutzend Badewannen böte. Der Bader steigt treppauf, treppab. Im Keller die Garderoben, im Parterre das «Alpenbad», im ersten Stock das «Sprudel-», daneben das «Heissbad» und um den Luftraum des «Alpenbades» eine Folge von Dampfbädern. Für den letzten Badegang ist ein kleines Becken unter freiem Himmel ins Dach eingelassen. Das zweite Prinzip ist die Kammerung mit farbigen Kacheln. In einem acht Meter hohen Raum sind um ein zentrales, bis an den Rand geflutetes Becken vier weitere gefügt. Im einen kann man liegen, im anderen in der Dünkle schweigen, im dritten über spitze Steine staksen und im vierten im Wasser und im Dampf sitzen. Gross, klein; weit, eng; hoch, tief; offen, zu; viereckig, mehreckig; Raum-Durchgang-Raum werden auf vier Etagen auf einem engen Grundriss zu einem Drama gefügt verstärkt von je unterschiedlich farbigen Kacheln.
Das dritte Prinzip schliesslich ist das Tageslicht. In die Kammern strahlt direkt oder indirekt das Sonnenlicht. Für das Zusammenspiel mit dem Licht aus den Wandfenstern kommt Licht durch Luken in der Decke. Leuchten in den Becken sorgen dafür, dass sich die kleinen Wellen an den Wänden spiegeln. Der Kammervielfalt entsprechen unterschiedlich intensive Lichter: Die Sonne tröpfelt über ein kleines Dachfenster durch einen Schacht in den Nebel des Dampfbades.
(Köbi Gantenbein, Hochparterre)
Bauherrschaft
CS Anlagestiftung Real Estate Switzerland, Zürich
Architekt
Miller & Maranta, Basel
Entwickler und Betreiber
Aqua-Spa-Resorts, Bern
Auftragsart
Wettbewerb