Übrige Bauten und Werke
zurück zur ListeBischöfliches Schloss*
Hofplatz | 7000 Chur/Cuira/Coira
In der Nordostecke des bischöflichen Hofs gelegen. Unregelmässiger Gebäudekomplex um einen kleinen trapezförmigen Innenhof. Unter Verwendung hoch- und spätmittelalterlichen Bestandes neuerbaut unter Bischof Johannes VI von Flugi (1636–61) und Bischof Ulrich VI von Mont (1661–92), zum Teil von Baumeister Domenico Barbieri. Eine weitere, den Charakter wesentlich bestimmende Bauperiode unter Bischof Joseph Benedikt von Rost (1728–54); unter ihm entstanden Westfassade, Treppenhaus sowie sämtliche Stuckaturen; verschiedentlich renoviert im 20. Jahrhundert. Vor dem Westtrakt, als Schaufront gegen den Hofplatz, die dreiachsige Eingangsfassade von 1732 – 33 mit einer für Graubünden einzigartig reichen plastischen Aussendekoration. Die äusseren Achsen durch reiche Portale, rahmende Kompositpilaster grosser Ordnung und Dreieckgiebel ausgezeichnet, über der schmaleren Mittelachse lukarnenartiger Aufsatz; Portale und Fenster von Verdachungen und Kartuschen aus Stuck bekrönt, alles in verschiedenen Ockertönen gefasst. Hinter der Front die prachtvolle, monumentale Treppenanlage von 1732–33; hier auch die reichsten Stuckdekorationen des Schlosses und von den besten Régencestuckaturen der Schweiz, von Meister Joseph um 1733.
Südflügel: Nach dem Innenhof so genannte Silbergewölbe, Wappen des Bischofs Heinrich von Höwen um 1500. Dem langen Nordflügel dient die mittelalterliche Ringmauer zum Teil als Aussenwand, an der Nordostecke ist der Marsölturm dem Neubau des 17. Jahrhunderts einbezogen. Im 1. OG dieses Turms Bibliothek, sternförmige Kassettendecke mit Intarsien, um 1640. Im 2. OG Kapelle mit hervorragendem Stuck und Ausstattung um 1730, renoviert 1968–69. Im Westteil des Nordtrakts der zweigeschossige Rittersaal mit Galerie und reichgegliederter Felderdecke von 1663. Holzskulpturen, Trauernde aus einer Kreuzigung, schwäbisch um 1510. In fast allen übrigen Räumen Régencestuckdecken von Meister Joseph. Drei Turmöfen von Johan Caspar bzw. Johannes Ruostaller 1750–53.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)
Südflügel: Nach dem Innenhof so genannte Silbergewölbe, Wappen des Bischofs Heinrich von Höwen um 1500. Dem langen Nordflügel dient die mittelalterliche Ringmauer zum Teil als Aussenwand, an der Nordostecke ist der Marsölturm dem Neubau des 17. Jahrhunderts einbezogen. Im 1. OG dieses Turms Bibliothek, sternförmige Kassettendecke mit Intarsien, um 1640. Im 2. OG Kapelle mit hervorragendem Stuck und Ausstattung um 1730, renoviert 1968–69. Im Westteil des Nordtrakts der zweigeschossige Rittersaal mit Galerie und reichgegliederter Felderdecke von 1663. Holzskulpturen, Trauernde aus einer Kreuzigung, schwäbisch um 1510. In fast allen übrigen Räumen Régencestuckdecken von Meister Joseph. Drei Turmöfen von Johan Caspar bzw. Johannes Ruostaller 1750–53.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)