Graubünden - Baukultur

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Gegenwartsarchitektur
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Das Gelbe Haus

Hauptstrasse 32 | 7017 Flims
Architekt/en: Valerio Olgiati
GANZ IN WEISS MUSS ES SEIN
Das Gelbe Haus ist weiss. Es steht an der Flimser Hauptstrasse, stolz und fremd, weder alt noch neu. Der Architekt Rudolf Olgiati vermachte das Haus und eine Sammlung alter Türen, Fenster und Geräte alpiner Kultur der Gemeinde, unter der Bedingung, das Gelbe Haus müsse saniert und – vor allem – ganz in Weiss gestrichen werden. Valerio Olgiati, Rudolfs Sohn, nahm sich dieser Aufgabe an. Er hat das Gebäude bis auf die Hülle ausgekernt, den Eingang verlegt und das Dach mit weiss gestrichenen Schieferplatten bedeckt. Drei von vier Fassaden sind nun mit fast quadratischen, tief in die Mauern eingelassenen Fenstern versehen. So entstand ein regelmässiges Muster auf den mit weisser Mineralfarbe gestrichenen, unverputzten Mauern. Auf ihnen ist der alte Bau zu erkennen: Natursteinmauer in den unteren Geschossen, eine Riegelkonstruktion für die dritte Ebene. In die ausgekernte Hülle hat Valerio Olgiati auf alle Geschosse die gleichen Böden und Decken gesetzt. Eine exzent-risch gesetzte Säule teilt das Erdgeschoss, das erste und zweite Obergeschoss in vier Teile. Der Holzboden nimmt diese Viertelung auf – Riemen und Balken unterscheiden sich in der Laufrichtung. Das zweite Obergeschoss ist bis unters Dach freigelegt, unterteilt nur durch ein Trägerkreuz. Das Gelbe Haus ist eine Skulptur – innen wie aussen. Seit der Umgestaltung dient es als Ausstellungshaus zu Architektur, Design und Kultur der Alpinen Region.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)

Bauingenieur
Conzett, Bronzini, Gartmann, Chur

Bauherrschaft
Politische Gemeinde Flims

Verfahren
Direktauftrag

Anlagekosten
CHF 1,44 Mio.
same_days: 14:00-18:00
Montag: day_closed