Graubünden - Baukultur

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Frühchristliche Zeit
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Ehemalige Kirche St. Stephan*

Arosastrasse 2 | 7000 Chur/Cuira/Coira
Reste einer frühchristlichen Grabanlage mit darüber erbauter Saalkirche.

Die Grabstätte wohl der Bischöfe von Chur um 440 angelegt (Modell im Schutzbau); eine frühchristliche Saalkirche mit Apsis, Priesterbank, nördlichen und südlichen Annexen vom Anfang des 6. Jahrhunderts wurde anlässlich der Grabungen 1955–57 nachgewiesen (ihr Grundriss durch Pflästerung auf dem Pausenplatz markiert); Reste des zugehörigen, 1851 aufgefundenen Bodenmosaiks heute im Schutzbau unterhalb des Pausenplatzes.

Das Hypogäum besteht aus einem rechteckigen Raum mit Vorhalle und Resten einer Tonnenwölbung; im Boden regelmässige Gräberanlage, in der Vorhalle ein einfacher spätantiker Sarkophag. An den Seitenwänden dekorative Malerei mit Marmorinkrustations-Nachbildungen in geometrischer Aufteilung, darüber Weinranken und Tauben. An der Schildwand eine apsidiolenförmige, ursprünglich ausgemalte Nische, darin Reste eines später angebrachten Mosaiks mit den Paradiesesströmen; unter der Bodenplatte Reliquiengrab; beidseits der Nische Bildfragmente von je sechs schreitenden Aposteln.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)