Gegenwartsarchitektur
zurück zur ListeGlennerbrücke, 2002
Peiden Bad | 7112 Duvin
AUF HOLZ ÜBER DEN GLENNER
Der Weg von Peiden Bad ins Lugnez begann 1892 auf einer Stahlfachwerkbrücke. Sie wurde baufällig, nun ist sie ersetzt worden. Das Tiefbauamt wollte zunächst eine Betonbrücke hinstellen, die Ingenieure Conzett, Bronzini, Gartmann überzeugten das kantonale Tiefbauamt, dass eine Brücke zum selben Preis und zur selben Güte aus Holz zu bauen sei. Also steht heute eine Holzbrücke mit einer Betonfahrbahn am Glenner, gerahmt von der kleinen Kirche auf der Lugnezerseite und vom alten Gasthaus auf der Valserseite. Man erinnerte sich, dass die Gemeinde über den ‹Ual da Punt› verfügt – den ‹Brückenwald›. Das Holz aus diesem Wald war für diese Brücke gewachsen. So misst nun das hölzerne Sprengwerk, mitten unter das Betonband platziert, 25 Meter. Die Fahrbahn ragt seitlich über ihr Tragwerk hinaus, es so vor Wind und Wetter schützend. Die Platte übernimmt die exzentrische Belastung und die Torsionen des Verkehrs – Lastwagen fahren problemlos über die Brücke. Die Holzbalken sind in den alten Widerlagern verankert und weiten sich beidseitig wie Fächer bis zur Brückenmitte aus. Wer über sie fährt, ahnt nichts von der ungewohnten Materialkombination. Wer bei Peiden Bad auf der Bank sitzt, sieht die expressive Konstruktion und rätselt, ob hier das Lehrgerüst einer Betonbrücke verblieben ist. Und er freut sich, wie virtuos die Ingenieure mit dieser Brücke zeigen, wofür Holz auch geeignet ist.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieur
Conzett, Bronzini, Gartmann, Chur
Bauherrschaft
Tiefbauamt des Kantons Graubünden, Chur
Verfahren
Direktauftrag
Anlagekosten
CHF 1 Mio.
Der Weg von Peiden Bad ins Lugnez begann 1892 auf einer Stahlfachwerkbrücke. Sie wurde baufällig, nun ist sie ersetzt worden. Das Tiefbauamt wollte zunächst eine Betonbrücke hinstellen, die Ingenieure Conzett, Bronzini, Gartmann überzeugten das kantonale Tiefbauamt, dass eine Brücke zum selben Preis und zur selben Güte aus Holz zu bauen sei. Also steht heute eine Holzbrücke mit einer Betonfahrbahn am Glenner, gerahmt von der kleinen Kirche auf der Lugnezerseite und vom alten Gasthaus auf der Valserseite. Man erinnerte sich, dass die Gemeinde über den ‹Ual da Punt› verfügt – den ‹Brückenwald›. Das Holz aus diesem Wald war für diese Brücke gewachsen. So misst nun das hölzerne Sprengwerk, mitten unter das Betonband platziert, 25 Meter. Die Fahrbahn ragt seitlich über ihr Tragwerk hinaus, es so vor Wind und Wetter schützend. Die Platte übernimmt die exzentrische Belastung und die Torsionen des Verkehrs – Lastwagen fahren problemlos über die Brücke. Die Holzbalken sind in den alten Widerlagern verankert und weiten sich beidseitig wie Fächer bis zur Brückenmitte aus. Wer über sie fährt, ahnt nichts von der ungewohnten Materialkombination. Wer bei Peiden Bad auf der Bank sitzt, sieht die expressive Konstruktion und rätselt, ob hier das Lehrgerüst einer Betonbrücke verblieben ist. Und er freut sich, wie virtuos die Ingenieure mit dieser Brücke zeigen, wofür Holz auch geeignet ist.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieur
Conzett, Bronzini, Gartmann, Chur
Bauherrschaft
Tiefbauamt des Kantons Graubünden, Chur
Verfahren
Direktauftrag
Anlagekosten
CHF 1 Mio.