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Gegenwartsarchitektur
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Haus Raselli-Kalt, 2002

Amianti | 7745 Li Curt
Architekt/en: Conradin Clavuot
EIN RAUMSPAZIERGANG IM PUSCHLAV
Am Hang zwischen Poschiavo und Le Prese liegt das Haus Raselli-Kalt. Das flache, kaum vorspringende Satteldach, der Rhythmus der Öffnungen, der grobe Putz und die glatt abgesetzten Fensterumfassungen erinnern an die markanten und doch schlichten Bruchsteinbauten, die auf der Fahrt vom Berninapass hinunter ins Puschlav die Landschaft prägen. Conradin Clavuot hat ein kleines Haus mit einer grossen Geste entworfen: Die Strassenfront ist von breiten Brüstungen gefasst, die zum Eingang leiten. Eine Tür mit Holzrahmen und Glas führt in einen hölzernen Empfangsraum. Das innere Prinzip des Hauses ist klar: Auf den Aussenmauern liegen pro Geschoss zwei Querträger auf, die die Böden aus Brettschichtstapeln tragen. Die Räume sind um den zentralen Treppenkern aus Massivholz angelegt, der zugleich als vielschichtiges Raummöbel funktioniert. Wie in einem Rundlauf bewegen sich die Bewohner von Zimmer zu Zimmer. Im Eingangsbereich ist das Raummöbel ein Schrank, dann beherbergt es wie ein aufgeklappter Koffer die mit blauem Kautschuk gefütterte Nasszelle, wird im Elternschlafzimmer erneut zum Wandschrank, um sich dann in einen Arbeitsplatz zu verwandeln. Wieder am Eingang angelangt, führt eine einläufige Treppe hinunter ins Wohngeschoss oder hoch zu den Kinderschlafzimmern mit offen angelegten, aus der Brüstung herauswachsenden Schreibtischen.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)

Bauingenieur
Edy Toscano, Poschiavo

Bauherrschaft
Sandra und Moreno Raselli-Kalt

Verfahren
Direktauftrag

Anlagekosten
CHF 0,6 Mio.