Karolingischer Kirchenbau
zurück zur ListeKapelle S. Lucio*
6534 S. Vittore
Die kleine, in der malerischen Häusergruppe des Dorfteils Pala versteckte Anlage besteht aus einer fast quadratischen Kapelle und einem an der Südostecke vorspringenden Rundbau, welcher erhöht auf einem Felsblock steht; restauriert 1979–86.
Dieser merkwürdige, an ein Baptisterium gemahnende Bauteil stammt offensichtlich aus dem 8. Jahrhundert, worauf die flachen, einmal gestuften rundbogigen Blendarkaden mit aufgemaltem rot-weissem Würfelfries am Aussenbau und die hochsitzenden Fensterchen hinweisen. Dem karolingischen Rundbau scheint schon von Beginn weg ein Gebäude angegliedert gewesen zu sein; der heutige Kapellenanbau ist wohl hochmittelalterlich (14. Jahrhundert). Er wurde zweimal erhöht, vermutlich im 16., sicher im 17. Jahrhundert, damals auch neue Fenster in der Kapelle und Erhöhung des offenen Glockenjochs über der Rotunde; in diesem Glocke um 1200, signiert von Vivianus Stemalius. Annähernd rechteckiger flachgedeckter Einheitsraum, in den auf der rechten Seite der Fels eindringt.
Wandmalereien 2. Hälfte 14. Jahrhundert, lombardisch, freigelegt anlässlich der letzten Restaurierung: an der Eingangsfront drei Heiligenfiguren, heiliger Christophorus sowie Christus in der Mandorla und heiliger Martin; innen an der Nord- und Ostwand Heiligenreihe und thronende Madonna mit Kind. Stuckaltar 17. Jahrhundert auf dem anstehenden Fels. An Westwand aus der Rotunde abgelöstes Wandgemälde heiliger Luzius um 1450. Votivbild 1801. Die steile Holztreppe entlang der Ostwand führt ins Innere des Turmbaus: mit einer kleinen Kuppel überwölbter Raum mit vier Apsidiolen und drei Lichtschlitzen sowie kaum mehr erkennbaren Malereiresten in diversen Schichten.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)
Dieser merkwürdige, an ein Baptisterium gemahnende Bauteil stammt offensichtlich aus dem 8. Jahrhundert, worauf die flachen, einmal gestuften rundbogigen Blendarkaden mit aufgemaltem rot-weissem Würfelfries am Aussenbau und die hochsitzenden Fensterchen hinweisen. Dem karolingischen Rundbau scheint schon von Beginn weg ein Gebäude angegliedert gewesen zu sein; der heutige Kapellenanbau ist wohl hochmittelalterlich (14. Jahrhundert). Er wurde zweimal erhöht, vermutlich im 16., sicher im 17. Jahrhundert, damals auch neue Fenster in der Kapelle und Erhöhung des offenen Glockenjochs über der Rotunde; in diesem Glocke um 1200, signiert von Vivianus Stemalius. Annähernd rechteckiger flachgedeckter Einheitsraum, in den auf der rechten Seite der Fels eindringt.
Wandmalereien 2. Hälfte 14. Jahrhundert, lombardisch, freigelegt anlässlich der letzten Restaurierung: an der Eingangsfront drei Heiligenfiguren, heiliger Christophorus sowie Christus in der Mandorla und heiliger Martin; innen an der Nord- und Ostwand Heiligenreihe und thronende Madonna mit Kind. Stuckaltar 17. Jahrhundert auf dem anstehenden Fels. An Westwand aus der Rotunde abgelöstes Wandgemälde heiliger Luzius um 1450. Votivbild 1801. Die steile Holztreppe entlang der Ostwand führt ins Innere des Turmbaus: mit einer kleinen Kuppel überwölbter Raum mit vier Apsidiolen und drei Lichtschlitzen sowie kaum mehr erkennbaren Malereiresten in diversen Schichten.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)