Gegenwartsarchitektur
zurück zur ListeKapelle St. Nepomuk, 1994
7408 Cazis
Architekt/en: Rudolf Fontana
EINE VERSÖHNUNGSKAPELLE
Einsam, dicht am Rand einer Wiesenterrasse neben einer Baumgruppe, steht die Kapelle auf der Anhöhe über der Talebene des Hinterrheins. Hier stand bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Kapelle, die dem Heiligen Nepomuk geweiht war. Er sollte das Tal vor Überschwemmungen des Hinterrheins schützen. Die Furcht vor dem Fluss ist längst gewichen, da Uferbefestigungen ihn zähmen und Kraftwerke ihn regulieren. Der verlorenen Angst folgte, dass die Menschen am Fluss die Kapelle verfallen liessen. Nun haben Rudolf Fontana und Christian Kerez über den ehemaligen Grundmauern eine neue Kapelle als Zeichen der Erinnerung und der Versöhnung mit der verfallenen errichtet. Das kleine Einraumhaus ist kein Versammlungsraum, sondern soll einen Ort in der Landschaft wieder besetzen und auszeichnen. Wie eine schützende Hülle ist die Kapelle über die Reste der ehemaligen Umfassungsmauer gestülpt. Die alten Steine fassen den neuen Boden. In Beton gegossen sind die Wände und das Dach ohne Vorsprung in einem Winkel von 45 Grad. Die Tektonik reduziert sich auf das regelmässige Schalungsbild. Eine schmale, hohe Öffnung in der Stirnwand genügt als Eingang. Die einschalige Betonkonstruktion macht den Innenraum zum Negativ der Aussenform. Dank des exponierten Standorts und der kargen Architektur wird die malerisch gelegene Bergkapelle zu einem archaisch anmutenden Zeichen in der Gebirgslandschaft.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieur
Toni Cavigelli, Domat / Ems
Bauherrschaft
Verein Pro Realta, Realta
Verfahren
Direktauftrag
Anlagekosten
CHF 60 000.–
Einsam, dicht am Rand einer Wiesenterrasse neben einer Baumgruppe, steht die Kapelle auf der Anhöhe über der Talebene des Hinterrheins. Hier stand bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Kapelle, die dem Heiligen Nepomuk geweiht war. Er sollte das Tal vor Überschwemmungen des Hinterrheins schützen. Die Furcht vor dem Fluss ist längst gewichen, da Uferbefestigungen ihn zähmen und Kraftwerke ihn regulieren. Der verlorenen Angst folgte, dass die Menschen am Fluss die Kapelle verfallen liessen. Nun haben Rudolf Fontana und Christian Kerez über den ehemaligen Grundmauern eine neue Kapelle als Zeichen der Erinnerung und der Versöhnung mit der verfallenen errichtet. Das kleine Einraumhaus ist kein Versammlungsraum, sondern soll einen Ort in der Landschaft wieder besetzen und auszeichnen. Wie eine schützende Hülle ist die Kapelle über die Reste der ehemaligen Umfassungsmauer gestülpt. Die alten Steine fassen den neuen Boden. In Beton gegossen sind die Wände und das Dach ohne Vorsprung in einem Winkel von 45 Grad. Die Tektonik reduziert sich auf das regelmässige Schalungsbild. Eine schmale, hohe Öffnung in der Stirnwand genügt als Eingang. Die einschalige Betonkonstruktion macht den Innenraum zum Negativ der Aussenform. Dank des exponierten Standorts und der kargen Architektur wird die malerisch gelegene Bergkapelle zu einem archaisch anmutenden Zeichen in der Gebirgslandschaft.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieur
Toni Cavigelli, Domat / Ems
Bauherrschaft
Verein Pro Realta, Realta
Verfahren
Direktauftrag
Anlagekosten
CHF 60 000.–