Graubünden - Baukultur

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Karolingischer Kirchenbau
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Kapelle St. Peter*

7013 Domat/Ems
Am Ostabhang der Tuma Casté.

Erste Pfarrkirche von Ems und einer der wenigen erhaltenen karolingischen Sakralbauten Graubündens.

Erbaut nach 774 grösstenteils auf den Fundamenten eines vorkarolingischen Gebäudes; nördlich der Kapelle Nachweis einer grösseren Überbauung, die möglicherweise mit dem 765 erwähnten Mönchshof des Klosters Disentis zu identifizieren ist; archäologische Untersuchung vorgängig der Restaurierung 1975–79. Einfacher Rechtecksaal mit hufeisenförmiger, gerade hintermauerter Apsis. Steiles Dach und Westtürmchen mit oktogonalem Aufsatz und Zeltdach anlässlich der barocken Renovation 1698, ebenso die flache Leistendecke und die Fenster im Schiff; gleichzeitig Wand- und Deckenmalerei von Fridolin Eggert mit Szenen aus dem Leben des heiligen Petrus sowie die sechs Apostelstatuetten an den Schiffswänden, die zwei Figuren der Schlüsselübergabe an der Chorbogenwand und das Kruzifix an der Westwand. Im Chor über karolingischem Fundament rekonstruiert frei stehender Altarstipes. Glasmalerei im rekonstruierten Rundbogenfenster der Apsis um 1979 von Gian Casty.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)