Barockkirchen
zurück zur ListeKatholische Pfarrkirche S. Giorgio
6558 Lostallo
In beherrschender Lage über dem Dorf.
Erwähnt 1219; Chor, Turm und Seitenkapellen neuerb. sowie Schiff erhöht und verlängert 1639–56; Rest. 1939–41, aussen 1994.
Barocker Längsbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und zwei Seitenkapellen ungleicher Grösse; Verputz an Turm und Kirche noch original aus barocker Zeit mit Ritzdekor und Eckquader (neben der Pfarrkirche von Tersnaus und der Kirche St. Placidus in Disentis einzige nahezu vollständig erhaltene Aussenhaut eines barocken Sakralbaus in Graubünden). Am nördl. Choreinzug Turm mit doppelter Glockenstube und einfachem Pyramidendach. Hauptportal 1940.
Im Schiff Balkendecke 1656, mit freigelegter dekorativer Originalbemalung. Originelle illusionistische Wandmalerei um 1670–80 mit Draperien und Architekturszenerie; am Chorbogen hineinkomponierte Verkündigungsgruppe aus Stuck, darunter gemaltes rot-blaues Damastmuster, das sich an den Seitenwänden des Chors fortsetzt. Das polygonale Chorhaupt durch eine Wand vom restlichen Chor abgetrennt; im Kreuzgewölbe Stuckaturen um 1670–80 mit Puttenkaryatiden und Kartuschen, in den Medaillons gemalte Evangelistendarstellungen.
Ädikula-Altäre aus Stuck um 1670; im Hochaltar Gemälde hl. Georg M. 17. Jh., seitlich des Choraltars polychrom bemalte Stuckfiguren der hll. Franziskus und Luzius, in der Nische des nördl. Kapellenaltars Statue einer schwarzen Madonna von Loreto 17. Jh., auf der Gegenseite hl. Antonius Abt um 1660–70. In der nördl. Schiffswand hufeisenförmige Nische, darin Taufstein mit achteckigem Holzaufsatz um 1650. Kanzel und Beichtstuhl zu einem kastenartigen Möbel kombiniert, um 1700, mit dekorativen Füllungen und Pilastern, die Puttenkaryatiden personifizieren Reue und Barmherzigkeit. Ölbilder hl. Carl Borromeo 1613 von Christophanus Bagattinus und Kapuzinerheiliger 1738 von Giovanni Battista Calcia, genannt «il Genovese». In der nördl. Seitenkapelle beachtliche Prozessionsfahne 1611 mit beidseitiger Bemalung, Muttergottes und hl. Georg.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)
Erwähnt 1219; Chor, Turm und Seitenkapellen neuerb. sowie Schiff erhöht und verlängert 1639–56; Rest. 1939–41, aussen 1994.
Barocker Längsbau mit dreiseitig geschlossenem Chor und zwei Seitenkapellen ungleicher Grösse; Verputz an Turm und Kirche noch original aus barocker Zeit mit Ritzdekor und Eckquader (neben der Pfarrkirche von Tersnaus und der Kirche St. Placidus in Disentis einzige nahezu vollständig erhaltene Aussenhaut eines barocken Sakralbaus in Graubünden). Am nördl. Choreinzug Turm mit doppelter Glockenstube und einfachem Pyramidendach. Hauptportal 1940.
Im Schiff Balkendecke 1656, mit freigelegter dekorativer Originalbemalung. Originelle illusionistische Wandmalerei um 1670–80 mit Draperien und Architekturszenerie; am Chorbogen hineinkomponierte Verkündigungsgruppe aus Stuck, darunter gemaltes rot-blaues Damastmuster, das sich an den Seitenwänden des Chors fortsetzt. Das polygonale Chorhaupt durch eine Wand vom restlichen Chor abgetrennt; im Kreuzgewölbe Stuckaturen um 1670–80 mit Puttenkaryatiden und Kartuschen, in den Medaillons gemalte Evangelistendarstellungen.
Ädikula-Altäre aus Stuck um 1670; im Hochaltar Gemälde hl. Georg M. 17. Jh., seitlich des Choraltars polychrom bemalte Stuckfiguren der hll. Franziskus und Luzius, in der Nische des nördl. Kapellenaltars Statue einer schwarzen Madonna von Loreto 17. Jh., auf der Gegenseite hl. Antonius Abt um 1660–70. In der nördl. Schiffswand hufeisenförmige Nische, darin Taufstein mit achteckigem Holzaufsatz um 1650. Kanzel und Beichtstuhl zu einem kastenartigen Möbel kombiniert, um 1700, mit dekorativen Füllungen und Pilastern, die Puttenkaryatiden personifizieren Reue und Barmherzigkeit. Ölbilder hl. Carl Borromeo 1613 von Christophanus Bagattinus und Kapuzinerheiliger 1738 von Giovanni Battista Calcia, genannt «il Genovese». In der nördl. Seitenkapelle beachtliche Prozessionsfahne 1611 mit beidseitiger Bemalung, Muttergottes und hl. Georg.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)