Barockkirchen
zurück zur ListeKatholische Pfarrkirche SS. Pietro e Paolo*
6563 Mesocco
In aussichtsreicher Höhenlage im Ortsteil Cremo; Treppenaufgang mit Kreuzwegstationen.
Erwähnt 1219, nach Verleihung der Pfarrechte 1611 weitgehend erneuert: Anbau der nördlichen Seitenkapelle 1611, Neubau des Chors 1626, Umgestaltung des Schiffs 1638, südliche Seitenkapelle 1773–83. Anlässlich der Restaurierung 1959 durch Grabungen eine wohl im 13. Jahrhundert erbaute Saalkirche mit zwei Apsiden nachgewiesen, von der die Eckpartien beim heutigen Chorbogen erhalten sind; letzte Restaurierung 2002.
Die heutige Kirche präsentiert sich als ungegliederter Barockbau mit Rechteckchor und querschiffartigen Kapellenflügeln mit polygonalem Abschluss. Im Winkel zwischen dem Längsbau und der Nordkapelle ein schlanker Turm mit mittelalterlichem Unterbau, der Aufbau mit zwei Glockengeschossen 1. Hälfte 17. Jahrhundert, Zwiebelhaube um 1720–30. Portal mit Sprenggiebel und Wappen Toscano datiert 1638.
Im Schiff flache Holzdecke 1959, unter der von Arkaden getragenen Empore ein Zwillingsgewölbe. Im nur innen leicht eingezogenen Chor Bildreliefs und feine Régencestuckaturen in süddeutscher Manier um 1720–30 von Giovanni Gaetano Androi: am Kreuzgewölbe die Evangelisten und Szenen aus dem Leben der Kirchenpatrone, an der Nordwand das Abendmahl; am Chorbogen Verkündigungsgruppe. An den Schiffswänden nahe der Seitenaltären Fragmente spätgotischer Wandbilder 3. Viertel 15. Jahrhundert, vielleicht von Magister Lombardus: nördlich thronende Muttergottes, an der Gegenseite Gnadenstuhl. Weitere Malereien in der Südecke und in einer seitlichen Apsidiole Anfang 16. Jahrhundert: Schmerzensmann, die heiligen Sebastian, Katharina und Barbara, Geburt Christi, heiliger Priester und Büstenmedaillon.
Hochaltar aus Stuck um 1720 mit Gemälde Schlüsselübergabe an Petrus mit Wappen Toscano Mitte 17. Jahrhundert. Seitenaltäre aus Stuck um 1620–30, in Form einer Ädikula; Gemälde rechts heiliger Antonius um 1630–50, links heiliger Carlo Borromeo mit Muttergottes und Heiligen von Antonius Pisolus 1615; beim nördlichen Seitenaltar steinerner Tabernakel Ende 16. Jahrhundert. Chorgestühl mit geschraubten Dorsalsäulen um 1680.
In den Seitenkapellen Stichkappentonnen, Altäre Mitte 19. Jahrhundert; in der Nordkapelle Gemälde der Muttergottes mit heiligem Karl von Giovanni Antonio de Rastellini. Gerippter Taufstein aus weissem Marmor um 1610–20 mit Holzaufsatz. Orgel Anfang 20. Jahrhundert der Gebrüder Mayer.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)
Erwähnt 1219, nach Verleihung der Pfarrechte 1611 weitgehend erneuert: Anbau der nördlichen Seitenkapelle 1611, Neubau des Chors 1626, Umgestaltung des Schiffs 1638, südliche Seitenkapelle 1773–83. Anlässlich der Restaurierung 1959 durch Grabungen eine wohl im 13. Jahrhundert erbaute Saalkirche mit zwei Apsiden nachgewiesen, von der die Eckpartien beim heutigen Chorbogen erhalten sind; letzte Restaurierung 2002.
Die heutige Kirche präsentiert sich als ungegliederter Barockbau mit Rechteckchor und querschiffartigen Kapellenflügeln mit polygonalem Abschluss. Im Winkel zwischen dem Längsbau und der Nordkapelle ein schlanker Turm mit mittelalterlichem Unterbau, der Aufbau mit zwei Glockengeschossen 1. Hälfte 17. Jahrhundert, Zwiebelhaube um 1720–30. Portal mit Sprenggiebel und Wappen Toscano datiert 1638.
Im Schiff flache Holzdecke 1959, unter der von Arkaden getragenen Empore ein Zwillingsgewölbe. Im nur innen leicht eingezogenen Chor Bildreliefs und feine Régencestuckaturen in süddeutscher Manier um 1720–30 von Giovanni Gaetano Androi: am Kreuzgewölbe die Evangelisten und Szenen aus dem Leben der Kirchenpatrone, an der Nordwand das Abendmahl; am Chorbogen Verkündigungsgruppe. An den Schiffswänden nahe der Seitenaltären Fragmente spätgotischer Wandbilder 3. Viertel 15. Jahrhundert, vielleicht von Magister Lombardus: nördlich thronende Muttergottes, an der Gegenseite Gnadenstuhl. Weitere Malereien in der Südecke und in einer seitlichen Apsidiole Anfang 16. Jahrhundert: Schmerzensmann, die heiligen Sebastian, Katharina und Barbara, Geburt Christi, heiliger Priester und Büstenmedaillon.
Hochaltar aus Stuck um 1720 mit Gemälde Schlüsselübergabe an Petrus mit Wappen Toscano Mitte 17. Jahrhundert. Seitenaltäre aus Stuck um 1620–30, in Form einer Ädikula; Gemälde rechts heiliger Antonius um 1630–50, links heiliger Carlo Borromeo mit Muttergottes und Heiligen von Antonius Pisolus 1615; beim nördlichen Seitenaltar steinerner Tabernakel Ende 16. Jahrhundert. Chorgestühl mit geschraubten Dorsalsäulen um 1680.
In den Seitenkapellen Stichkappentonnen, Altäre Mitte 19. Jahrhundert; in der Nordkapelle Gemälde der Muttergottes mit heiligem Karl von Giovanni Antonio de Rastellini. Gerippter Taufstein aus weissem Marmor um 1610–20 mit Holzaufsatz. Orgel Anfang 20. Jahrhundert der Gebrüder Mayer.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)