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Barockkirchen
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Katholische Pfarrkirche St. Andreas

7156 Rueun
Erwähnt um 840; neuerb. um 1633 unter Verwendung von Teilen der alten Chormauern, um ein Joch verlängert und renov. 1949; Rest. 1995–96. Von Streben eingefasste Barockanlage mit quadratischem Chor; Vorhalle 1949. Im nördl. Choreinzug unverputzter roman. Turm 12. Jh. mit zwei- bis dreifach gekuppelten Rundbogenfenstern, die von Blendnischen mit Bogenfriesen eingefasst werden; Glockengeschoss und Turmhelm 1644; Rest. der barocken Turmteile 2002. Zwei Sakristeien rechts und links vom Chor. Im Schiff Tonnengewölbe; im Chor Kreuzgewölbe.

Wand- und Deckenmalereien um 1633 in stuckierten Rahmen: An den Chorwänden, über einer got. Schicht des 15. Jh. (Freilegemuster über dem rechten Sakristeieingang) zehn Szenen aus dem Leben des hl. Andreas; im Chorgewölbe Evangelisten, in den Bogenfeldern hll. Franziskus und Antonius; an den Pilastern und Fensterleibungen des Schiffs sowie im Gewölbe der nördl. Sakristei dekorative Weinranken. Die Heiligendarstellungen beidseits des Choraltars 1741 von Jakob Soliva. Barocke Stuckaltäre um 1633; im Choraltar Gemälde Himmelfahrt Mariä 1638; Tabernakel in Tempelform; geschnitztes Antependium 1859. Kreuzigungsbild des rechten Seitenaltars 1635 von Giovanni Battista Macholino. Chorbogenkruzifix 17. Jh.; Kanzel um 1633; Kreuzwegstationen 17. Jh. In einer Nische neben dem Eingang spätgot. Pietà A. 16. Jh. Orgel 1913, umgebaut 1949.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)