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Spätgotik
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Katholische Pfarrkirche St. Calixtus

7084 Brienz/Brinzauls
Die um 840 erstmals erwähnte Kirche neu erb. 1513–19, rechtwinklig zur karoling. Anlage; neue Gewölbe und Fenster anlässlich der Wiederherstellung nach dem Dorfbrand von 1874; Renov. 1930; Rest. 1978–86. Nach N gerichtete spätgot. Anlage mit Polygonalchor zwischen alter und im O moderner Sakristei; wegen Hangrutschungen schief stehender Turm mit jüngerem achteckigem OG und niedriger Kuppelhaube, rest. 2002.

Tonnengewölbtes Schiff mit Stichkappen, im Chor Kreuz- und Fächergewölbe. Meisterhaft geschnitzter spätgot. Flügelaltar, wohl kurz vor 1519, vielleicht aus der Werkstatt Ivo Strigel, rest. 1981: Im kleeblattförmig geschlossenen Schrein auf gestuften Postamenten Marienstatue zwischen den Figuren der hll. Calixtus und Katharina, Barbara und Sebastian; an den Flügeln Reliefs der hll. Luzius und Johannes d. T., Florinus und Nikolaus; in der segmentförmig überhöhten Predella die Halbfiguren Christi und seiner Jünger in Relief; im malerisch dichten Gesprenge hl. Anna selbdritt zwischen vier Heiligen, darüber Kreuzigungsgruppe; auf den bemalten Rückseiten der Flügel Anbetung der Hirten und der Könige; neben dem Altar Statuen der hll. Georg und Mauritius.

Zwei Seitenaltäre von 1709, der rechte mit Wappen a Porta im Aufsatz und Gemälde aus der 1. H. 17. Jh. Am Chorbogen Kopie des Innsbrucker Maria-Hilf-Bildes von Lukas Cranach, reicher Laubwerkrahmen um 1720. Im Chor Gemälde der hll. Calixtus und Luzius 1736 von Franz Xaver Bayer; Taufstein 17. Jh. Kanzel und Kreuzwegstationen nach 1874, ebenso die neu marmorierte Empore. Votivbilder 1747–1775. Orgel in zweigeteiltem neugot. Prospekt 1904.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)