Graubünden - Baukultur

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Spätgotik
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Katholische Pfarrkirche St. Gallus

7457 Bivio
Erwähnt 1219. Neuweihe 1518 nach vermutlich durchgreifender Umgestaltung; N-Kapelle erb. im 17. Jh., W-Turm 1688 (urspr. Turm an der N-Seite des Schiffs), Sakristei 1700; Bodenniveau wegen Wasserdrucks erhöht 1871; Rest. 1955, aussen 1992, innen 2002. Im Schiff spätgot. Kreuzgratgewölbe (ital. Einfluss?), im Chor Tonne mit Stichkappen.

Spätgot. Flügelaltar vor 1522, von gleicher Hand wie der Altar von Brienz, vielleicht aus der Werkstatt Ivo Strigel: Im Schrein Muttergottes zwischen den hll. Gallus und Margareta, Barbara und Sebastian; auf den Flügeln Reliefs der hll. Blasius (?) und Nikolaus, Johannes und Florinus; in der Predella Christus und die Apostel; in der Bekrönung Anna selbdritt begleitet von den hll. Ursula und Magdalena, Katharina und Rochus (das erhaltene Gesprenge wegen des erhöhten Bodens weggelassen) sowie hinter den Flügeln von den Statuetten der hll. Georg und Michael auf Fialen (neu zusammengestellt); auf den bemalten Aussenseiten der Flügel Anbetung der Könige und der Hirten, auf der Rückseite des Schreins Jüngstes Gericht; Unterbau des Altars 17. Jh. Seitlich des Chorbogens Altärchen und Tabernakel E. 17. Jh. Polygonale Kanzel mit Freisäulen, am Schalldeckel dat. 1643. Glocke 1490 von Hans Brisinger.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)