Spätgotik
zurück zur ListeKatholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena*
7459 Stierva
Ausgezeichneter spätgotischer Bau mit den kompliziertesten Netzrippengewölben und einem der besten spätgotischen Altäre Graubündens.
Die Ausgrabungen anlässlich der Renovation von 1980–81 brachten den Nachweis dreier Vorgängerbauten: 1. Saalkirche mit nicht eingezogener Apsis, wohl karolingisch (erwähnt um 840); 2. nahezu gleichartiger Bau des 13. Jahrhunderts (?); 3. Saalbau mit Rechteckchor wohl Mitte des 14. Jahrhunderts (Neuweihe 1357). Neubau 1520–21 von Lorenz Höltzli. Ungegliederte Anlage mit Chorpolygon, an der Nordseite des Schiffs Turm Mitte des 14. Jahrhunderts in romanischen Formen mit gekuppelten ehemaligen Schallöffnungen, barocke Glockenstube letztes Drittel des 17. Jahrhundert, Zeltdach mit Laterne um 1800, rekonstruiert 1980.
In beiden Raumteilen Rautengewölbe über Diensten, welche aus zylindrischen Basen wachsen und kapitellartige Verdickungen zeigen; im Schiff zwei reliefierte Schlusssteine mit drei sich kreuzenden Fischen als Symbol der Trinität und sechszackigem Stern. In der Nordwand des Chors reich profiliertes Sakristeiportal und spätgotische Tür mit Flachschnitzfriesen.
Spätgotischer Flügelaltar* auf Schriftband datiert 1504, Werkstatt Augustin Henckel. Rechteckig überhöhter Schrein mit drei Figuren, auf gestuftem Postament Maria zwischen den heiligen Luzius und Florinus, an den inneren Seitenwänden zwei Büsten, vermutlich die Porträts von Schnitzer und Maler; auf den Flügeln je zwei Reliefs mit Szenen aus dem Marienleben, in den Giebelfeldern Propheten; Predella heute leer; im Gesprenge Heilige und Erbärmdebild; auf der bemalten Rückseite des Schreins Jüngstes Gericht, auf der Predella Schweisstuch und auf den Flügelrückseiten Heilige.
Tabernakel um 1660 in Form eines zweigeschossigen Tempels, eines der reichsten und besten Werke dieses Typus in Graubünden, 1980 um die Höhe der Leuchterbänke verringert; der ehemalige Tabernakel-Tresor mit Pietà- Relief heute in der Sakramentsnische der nördlichen Chorwand. An den Chorbogenwänden spätgotische Statuetten vom Hauptaltar, 1980 hierher versetzt. Die ehemaligen Seitenaltäre um 1650 heute an den Seitenwänden des Schiffs, links mit alten Paramenten neu eingekleidete Madonnenfigur, rechts Magdalenafigur Anfang 19. Jahrhundert Achteckiges Taufbecken aus Holz mit pyramidenförmigem Aufsatz datiert 1644. Ölbilder heilige Sigisbert und Placidus sowie Grablegung Christi, beide um 1800.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)
Die Ausgrabungen anlässlich der Renovation von 1980–81 brachten den Nachweis dreier Vorgängerbauten: 1. Saalkirche mit nicht eingezogener Apsis, wohl karolingisch (erwähnt um 840); 2. nahezu gleichartiger Bau des 13. Jahrhunderts (?); 3. Saalbau mit Rechteckchor wohl Mitte des 14. Jahrhunderts (Neuweihe 1357). Neubau 1520–21 von Lorenz Höltzli. Ungegliederte Anlage mit Chorpolygon, an der Nordseite des Schiffs Turm Mitte des 14. Jahrhunderts in romanischen Formen mit gekuppelten ehemaligen Schallöffnungen, barocke Glockenstube letztes Drittel des 17. Jahrhundert, Zeltdach mit Laterne um 1800, rekonstruiert 1980.
In beiden Raumteilen Rautengewölbe über Diensten, welche aus zylindrischen Basen wachsen und kapitellartige Verdickungen zeigen; im Schiff zwei reliefierte Schlusssteine mit drei sich kreuzenden Fischen als Symbol der Trinität und sechszackigem Stern. In der Nordwand des Chors reich profiliertes Sakristeiportal und spätgotische Tür mit Flachschnitzfriesen.
Spätgotischer Flügelaltar* auf Schriftband datiert 1504, Werkstatt Augustin Henckel. Rechteckig überhöhter Schrein mit drei Figuren, auf gestuftem Postament Maria zwischen den heiligen Luzius und Florinus, an den inneren Seitenwänden zwei Büsten, vermutlich die Porträts von Schnitzer und Maler; auf den Flügeln je zwei Reliefs mit Szenen aus dem Marienleben, in den Giebelfeldern Propheten; Predella heute leer; im Gesprenge Heilige und Erbärmdebild; auf der bemalten Rückseite des Schreins Jüngstes Gericht, auf der Predella Schweisstuch und auf den Flügelrückseiten Heilige.
Tabernakel um 1660 in Form eines zweigeschossigen Tempels, eines der reichsten und besten Werke dieses Typus in Graubünden, 1980 um die Höhe der Leuchterbänke verringert; der ehemalige Tabernakel-Tresor mit Pietà- Relief heute in der Sakramentsnische der nördlichen Chorwand. An den Chorbogenwänden spätgotische Statuetten vom Hauptaltar, 1980 hierher versetzt. Die ehemaligen Seitenaltäre um 1650 heute an den Seitenwänden des Schiffs, links mit alten Paramenten neu eingekleidete Madonnenfigur, rechts Magdalenafigur Anfang 19. Jahrhundert Achteckiges Taufbecken aus Holz mit pyramidenförmigem Aufsatz datiert 1644. Ölbilder heilige Sigisbert und Placidus sowie Grablegung Christi, beide um 1800.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)