Burgen und Türme
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7606 Promontogno
Mehrfach abgestufter Felsriegel oberhalb Promontogno, welcher das obere vom unteren Bergell trennt; lange Zeit die Grenze zwischen den Bistümern Chur und Como. Bedeutende Reste eines ausgedehnten Befestigungssystems. Auf der untersten, vom alten Talweg durchquerten Felsterrasse über der Mairaschlucht Talsperre mit zwei Wehrmauern, von denen die östl. mit Durchlass (porta) noch in ansehnlichen Resten vorhanden ist; am N-Rand dieser Terrasse ehem. röm. Siedlung «murus», ausgegraben 1923–25.
Auf der mittleren Terrasse Reste der Feudalburg Castelmur. Als «castellum ad Bergalliam» um 840 erwähnt, wiederholt Streitobjekt zwischen Chur und Chiavenna. Als Lehen den 1190 erstmals fassbaren churischen Ministerialen Castelmur vergeben, seit dem 14. Jh. an die Familien Castelmur, Salis und Planta verpfändet, wohl im 16. Jh. preisgegeben, seither in Zerfall. Reste einer Grenzmauer über drei Geländestufen. Fünfgeschossiger Wohnturm mit ehem. Wehrgang und das Felsplateau umgebenden unregelmässigem Bering, erb. um 1300.
Reformierte Kirche Nossa Donna, in der Senke südl. des Turms. Mutterkirche des ganzen Bergells, erwähnt 988; seit dem 16. Jh. ausser Gebrauch; zwischen 1840 und 1863 wieder instand gestellt durch Baron Giovanni de Castelmur und seine Frau Anna, die hier in einer Gruft beigesetzt wurden. Die nach den Plänen des Mailänder Arch. Giovanni Crassi Marliani erb. Saalkirche mit halbrunder Apsis folgt im Grundriss der roman. Vorgängerkirche, wurde jedoch erhöht. Roman. Glockenturm um 1100 mit gekuppelten Rundbogenfenstern zwischen Blenden, verbunden mit Rundbogenfriesen. Im Inneren der Kirche walzenförmiger Taufstein mit Rundschale 11. Jh.; Gemälde der Verklärung Christi von Melchior Paul von Deschwanden, dat. 1841; Glasgemälde von Giovanni Bertini; 1879–83 Wandtäfer sowie Kanzel und monumentale Stifter-Grabmäler aus Marmor.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)
Auf der mittleren Terrasse Reste der Feudalburg Castelmur. Als «castellum ad Bergalliam» um 840 erwähnt, wiederholt Streitobjekt zwischen Chur und Chiavenna. Als Lehen den 1190 erstmals fassbaren churischen Ministerialen Castelmur vergeben, seit dem 14. Jh. an die Familien Castelmur, Salis und Planta verpfändet, wohl im 16. Jh. preisgegeben, seither in Zerfall. Reste einer Grenzmauer über drei Geländestufen. Fünfgeschossiger Wohnturm mit ehem. Wehrgang und das Felsplateau umgebenden unregelmässigem Bering, erb. um 1300.
Reformierte Kirche Nossa Donna, in der Senke südl. des Turms. Mutterkirche des ganzen Bergells, erwähnt 988; seit dem 16. Jh. ausser Gebrauch; zwischen 1840 und 1863 wieder instand gestellt durch Baron Giovanni de Castelmur und seine Frau Anna, die hier in einer Gruft beigesetzt wurden. Die nach den Plänen des Mailänder Arch. Giovanni Crassi Marliani erb. Saalkirche mit halbrunder Apsis folgt im Grundriss der roman. Vorgängerkirche, wurde jedoch erhöht. Roman. Glockenturm um 1100 mit gekuppelten Rundbogenfenstern zwischen Blenden, verbunden mit Rundbogenfriesen. Im Inneren der Kirche walzenförmiger Taufstein mit Rundschale 11. Jh.; Gemälde der Verklärung Christi von Melchior Paul von Deschwanden, dat. 1841; Glasgemälde von Giovanni Bertini; 1879–83 Wandtäfer sowie Kanzel und monumentale Stifter-Grabmäler aus Marmor.
(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)