Graubünden - Baukultur

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Gegenwartsarchitektur
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Pavillons für Forschung und Produktion Trumpf, 2001/2004

Ausserfeld | 7214 Grüsch
DAS GESICHT DER FABRIK
Am Rand von Grüsch steht eine Containersammlung – es gibt auch Industrie im vorderen Prättigau. Mitten zwischen Blechhäusern und Parkplätzen stehen die zwei roten Fremdlinge der deutschen Maschinenfabrik Trumpf. Sie stellt Maschinen für die Blechverarbeitung her und hat nun in Grüsch nebst ihren konventionellen Shedhallen zwei Pavillons für Forschung und Produktion. Auf betonierten Sockeln, gegossen auch aus Kies des nahen Flusses, stehen zweigeschossige, hölzerne Oberhäuser mit grossen Fenstern. So wie es Brauch war, im Prättigau Häuser zu konstruieren, so haben Regine Leibinger und Frank Barkow die Trumpf-Bauten konstruiert: Stein unten, Holz oben. Gebaut sind die zwei Fabrikhäuser wie Kartenhäuser – Tragwerk und Funktionen sind nicht getrennt. Das erinnert an den Bau einer Autokarosserie. Unterzüge gibt es keine, nur Wandplatten und monolithisch mit ihnen verbundene Scheiben. Das ermöglicht grosse, stützenfreie Innenräume. Wie aber kommen Architekten aus Berlin zu einem Auftrag im Prättigau? Dem Vater gehört die Fabrik und der Tochter das Architekturbüro. Und die Tochter hat den Vater Berthold Leibinger dafür begeistern können, dass eine Fabrik ein schönes Gesicht braucht – Grüsch ist nur ein Teil der werdenden Firmenarchitektur des Hightech-Konzerns Trumpf. Andere Teile stehen in Baar im Kanton Zug, in Neukirch und in Ditzingen in Deutschland oder in Farmington in den USA.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)

Bauingenieur
Conzett, Bronzini, Gartmann, Chur

Bauherrschaft
Trumpf Grüsch, Grüsch

Verfahren
Direktauftrag

Anlagekosten
Pavillon I: CHF 13,8 Mio.
Pavillon II: CHF 10,2 Mio.