Graubünden - Baukultur

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Spätgotik
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Reformierte Kirche

7106 Tenna
Besitzt einen für Graubünden einzigartigen Bilderzyklus um 1408 .

Erb. um 1408 (Dendrodatum), Verlängerung des Schiffs und Neubau des Chors 1504, erneute Erweiterung nach W und neue Fenster 1733; Rest. 1957, 1980–81 und 2000–01.

An das lange, extrem niedrige Schiff fügt sich ein hochaufragender Polygonalchor mit S-Turm, der got. gefaste Zwillingsöffnungen und einen achteckigen Spitzhelm zeigt. Im Schiff trapezförmige spätgot., nachträglich neu redigierte Leistendecke mit flachgeschnitzten und gemalten Ornamenten, an der östl. Quergurte dat. 1504, im westl. verlängerten Abschnitt Datum 1733. Im Chor Sterngewölbe und spätgot. Wandtabernakel mit Rahmenprofil.

Im Schiff 1957 entdeckte eindrückliche Wandmalereien um 1408, vorwiegend in hellen Pastelltönen gehalten; die Gemälde gehören zu den wenigen Beispielen des Weichen Stils in Graubünden, mit ihrem volkstümlichen Charakter unterscheiden sie sich stark von den nur wenig früher entstandenen, höfische Züge aufweisenden Fresken in St. Peter Mistail; Rest. 2000–01: An der N-Wand Passionszyklus über zwei Streifen in zehn gleichmässig gerahmten Feldern, an der S-Wand Epiphanie (gestört durch neue Fenster) und hl. Bischof (Valentin?), in der Sockelzone Draperie. Polygonale Kanzel 1669, Taufstein um 1408. Orgel 1975.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)

Literatur
Die Kirche von Tenna, Schweizerische Kunstführer GSK, Nr. 769, Bern 2005.