Gegenwartsarchitektur
zurück zur ListeSchulhaus, 1997
7144 Vella
DER KUBUS AM DORFRAND
Vella ist der Hauptort des Val Lumnezia, zählt knapp 500 Einwohner, ist touristisch erschlossen, hat eine Geschichte, die sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, und seit 1997 ein neues Schulhaus und eine neue Mehrzweckhalle. Das Neue sieht man von weitem: Nähert man sich dem Ort, tauchen zwischen Häusern mit Vordächern und Ställen zwei hellgraue scharf geschnittene Fassaden mit Giebelabschluss ohne Vordach auf. Die fensterlose Stirnfront gehört zur Mehrzweckhalle, die andere zum Schulhaus. Sie hat eine kleine Öffnung, ein kleines Fenster, wie ein asymmetrisch platziertes Auge, das talwärts schaut. Was dem Betrachter in diesem ländlichen Ambiente aus der Ferne so eigenwillig-trotzig die Stirn bietet, offenbart sich aber als durchkomponierte Anlage. Zum Dorf hin steht die Mehrzweckhalle, ausgekleidet in Holz. Ein bisschen tiefer ins Tal gerückt, thront schliesslich das Schulhaus, ein massiger Betonbau. Riesige, verglaste Fensternischen strukturie¬ren ihn. Die Architekten haben in Vella einen abstrakten Kubus ins Grün gesetzt. Was man dem Haus nicht ansieht: Es hat keine Heizung! Kalt ist es hier auf 1244 Meter über Meer aber auch im Winter nicht – dank eines ausgeklügelten Energiekonzeptes, bei dem die grossen Fenster, die massiven Steinböden und die eigens konstruierte Rippendecke kombiniert mit passiv-solarer Energie die Hauptrollen spielen, muss niemand frieren.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieure
Casanova, Ilanz; Cavigelli & Partner, Ilanz
Bauherrschaft
Politische Gemeinde Vella / Kreisschulverband Lugnez
Verfahren
Wettbewerb
Anlagekosten
CHF 12,8 Mio.
Literatur
Deplazes, Andrea, Wirz, Heinz: Bearth & Deplazes. Konstrukte, 2005
Vella ist der Hauptort des Val Lumnezia, zählt knapp 500 Einwohner, ist touristisch erschlossen, hat eine Geschichte, die sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, und seit 1997 ein neues Schulhaus und eine neue Mehrzweckhalle. Das Neue sieht man von weitem: Nähert man sich dem Ort, tauchen zwischen Häusern mit Vordächern und Ställen zwei hellgraue scharf geschnittene Fassaden mit Giebelabschluss ohne Vordach auf. Die fensterlose Stirnfront gehört zur Mehrzweckhalle, die andere zum Schulhaus. Sie hat eine kleine Öffnung, ein kleines Fenster, wie ein asymmetrisch platziertes Auge, das talwärts schaut. Was dem Betrachter in diesem ländlichen Ambiente aus der Ferne so eigenwillig-trotzig die Stirn bietet, offenbart sich aber als durchkomponierte Anlage. Zum Dorf hin steht die Mehrzweckhalle, ausgekleidet in Holz. Ein bisschen tiefer ins Tal gerückt, thront schliesslich das Schulhaus, ein massiger Betonbau. Riesige, verglaste Fensternischen strukturie¬ren ihn. Die Architekten haben in Vella einen abstrakten Kubus ins Grün gesetzt. Was man dem Haus nicht ansieht: Es hat keine Heizung! Kalt ist es hier auf 1244 Meter über Meer aber auch im Winter nicht – dank eines ausgeklügelten Energiekonzeptes, bei dem die grossen Fenster, die massiven Steinböden und die eigens konstruierte Rippendecke kombiniert mit passiv-solarer Energie die Hauptrollen spielen, muss niemand frieren.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieure
Casanova, Ilanz; Cavigelli & Partner, Ilanz
Bauherrschaft
Politische Gemeinde Vella / Kreisschulverband Lugnez
Verfahren
Wettbewerb
Anlagekosten
CHF 12,8 Mio.
Literatur
Deplazes, Andrea, Wirz, Heinz: Bearth & Deplazes. Konstrukte, 2005