Gegenwartsarchitektur
zurück zur ListeSunnibergbrücke, 1998
- | 7249 Serneus
Architekt/en: Christian Menn
EIN WAHRZEICHEN DES PRÄTTIGAUS
Das Prättigau leidet unter dem Durchgangsverkehr nach Davos und ins Engadin. Eine neue Strasse von Küblis bis zur Autoverladestation des Vereinatunnels bei Klosters Selfranga soll das Leid lindern. Die Umfahrung von Klosters wurde als erste Etappe gebaut: Hinter Serneus überquert die Strasse das Tal und sticht auf der anderen Seite in den Gotschnatunnel. Das Verbindungsstück zwischen den zwei Talseiten ist die 525 Meter lange und in einem Radius von 500 Metern gebogene Sunnibergbrücke, ein Spätwerk des grossen Brückenbauers Christian Menn. Seine Schrägkabelbrücke besteht aus vier leicht nach aussen gebogenen Pfeilern – eine Weltneuheit. Denn normalerweise hängt die Fahrbahn einer Kabelbrücke tief unter der Spitze der Pylone an einem steilen, radialen Kabelfächer. Hier liegt sie auf sechzig Meter Höhe im oberen Viertel der Pfeiler. Die ungewöhnliche Kombination von hochgelegter Fahrbahn mit flach geführten Kabeln macht den Bau feingliedrig und transparent: Nur eine schmale Linie zerschneidet die Landschaft. Doch nicht nur von der Ferne ist die Brücke ein Erlebnis, auch die Überfahrt ist eindrücklich: Die parallelen Kabelharfen spannen einen durchlässigen Fahrraum auf. Die Kurve sorgt für Dynamik und eröffnet neue Ausblicke. Die Sunnibergbrücke schafft trotz der Talquerung den Spagat zwischen Unterordnung in die Landschaft und Eigenständigkeit als Wahrzeichen des Tiefbaus.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieur
Entwurf: Christian Menn, Chur
Projekt und Technische Bauleitung:
Ingenieurbüro Bänziger Partner, Chur
Bauherrschaft
Kantonales Tiefbauamt,
Architektonische Beratung: Andrea Deplazes, Chur
Verfahren
Direktauftrag
Anlagekosten
CHF 20 Mio.
Literatur
Brühwiler, Eugen, Menn, Christian: Stahlbetonbrücken, 2003
Das Prättigau leidet unter dem Durchgangsverkehr nach Davos und ins Engadin. Eine neue Strasse von Küblis bis zur Autoverladestation des Vereinatunnels bei Klosters Selfranga soll das Leid lindern. Die Umfahrung von Klosters wurde als erste Etappe gebaut: Hinter Serneus überquert die Strasse das Tal und sticht auf der anderen Seite in den Gotschnatunnel. Das Verbindungsstück zwischen den zwei Talseiten ist die 525 Meter lange und in einem Radius von 500 Metern gebogene Sunnibergbrücke, ein Spätwerk des grossen Brückenbauers Christian Menn. Seine Schrägkabelbrücke besteht aus vier leicht nach aussen gebogenen Pfeilern – eine Weltneuheit. Denn normalerweise hängt die Fahrbahn einer Kabelbrücke tief unter der Spitze der Pylone an einem steilen, radialen Kabelfächer. Hier liegt sie auf sechzig Meter Höhe im oberen Viertel der Pfeiler. Die ungewöhnliche Kombination von hochgelegter Fahrbahn mit flach geführten Kabeln macht den Bau feingliedrig und transparent: Nur eine schmale Linie zerschneidet die Landschaft. Doch nicht nur von der Ferne ist die Brücke ein Erlebnis, auch die Überfahrt ist eindrücklich: Die parallelen Kabelharfen spannen einen durchlässigen Fahrraum auf. Die Kurve sorgt für Dynamik und eröffnet neue Ausblicke. Die Sunnibergbrücke schafft trotz der Talquerung den Spagat zwischen Unterordnung in die Landschaft und Eigenständigkeit als Wahrzeichen des Tiefbaus.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieur
Entwurf: Christian Menn, Chur
Projekt und Technische Bauleitung:
Ingenieurbüro Bänziger Partner, Chur
Bauherrschaft
Kantonales Tiefbauamt,
Architektonische Beratung: Andrea Deplazes, Chur
Verfahren
Direktauftrag
Anlagekosten
CHF 20 Mio.
Literatur
Brühwiler, Eugen, Menn, Christian: Stahlbetonbrücken, 2003