Graubünden - Baukultur

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Burgen und Türme
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Torre di Sta. Maria

6541 Sta. Maria Calanca
Auf dem Plateau über der Kirche. Urkundlich erst im 15. Jh. erwähnt; die wohl durch ein lokaladliges Geschlecht gegr. Anlage im 13. Jh. an die Herren v. Sax übergegangen; im 15. Jh. aufgelassen. Fünfeckiger, im Inneren rechteckiger Turm mit Treppenanlage in der Mauerdicke, erb. E. 13./A. 14. Jh.; Kamine mit kegelförmiger Haube, ringsumlaufende Steinbänke und Schachtaborte. Oben eine Wehrplatte mit Wasserrinnen, ehem. Zinnenabschluss.

Das für den rätischen Alpenraum einmalige Gebäude gehört typologisch zur Gruppe der in W- und N-Frankreich beheimateten Donjonbauten und ist zweifellos unter Beiziehung ausländischer Bauleute entstanden. Von einer älteren, urspr. das ganze Felsplateau umfassenden Burganlage ein trapezförmiger Wohnbau, z. T. in der Technik des opus spicatum (wohl 12. Jh.) sowie Spuren eines Berings erhalten. Gesichert 1932–34 und 1978–79.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)