Gegenwartsarchitektur
zurück zur ListeUnterwerk Albanatscha, 1996
Julierstrasse | 7513 Silvaplana
Architekt/en: Hans-Jörg Ruch
GESPÜR FÜR STEIN
Am Fuss des Julierpasses treffen Autofahrerinnen und Wanderer auf einen Damm aus Steinen. Hat hier ein Riese die Brocken von den umliegenden Hängen zusammengetragen und sie mit Bedacht aufgeschichtet? Nein, dieser geheimnisvolle Bau ist das elektrische Unterwerk Albanatscha. Hier wird Strom von der Hochspannungsleitung, die das Puschlav über Bernina- und Julierpass mit dem Oberhalbstein verbindet, auf Gebrauchsspannung transformiert und ins Oberengadiner Netz gespeist. Man wählte diesen Standort, weil das Unterwerk hier nahe der Hauptleitung und gut erreichbar, aber ausserhalb der Lawinenzone liegt. Wie fügt man einen so gewaltigen Bau – er umfasst 16 000 Kubikmeter – in eine alpine Szenerie, ohne dass er als Fremdkörper heraussticht? Zum einen liess der Architekt Hans-Jörg Ruch den Bau zur Hälfte in die Erde ein, zum anderen unterband er jede Erinnerung an ein Gebäude. Stattdessen verbildlicht der Bau seinen Daseinsgrund, den Energiefluss: von der Leitung über den Masten in den Boden, wo die Kraft der Energie die Erde aufzubrechen und zum Damm anzuheben scheint. Auch seine Materialisierung verankert das Unterwerk am Ort: Die Aussenmauern sind aus den Gesteinsbrocken aufgeschichtet, die man beim Sprengen und Spalten für den Aushub gewann; was übrig blieb, liess der Architekt zerkleinern und dem Beton für die inneren Wände und Böden beigeben.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieure
Edy Toscano, St. Moritz
Ummantelung: Branger und Conzett, Chur
Bauherrschaft
Rätia Energie, Poschiavo
Verfahren
Direktauftrag
Anlagekosten
CHF 10,5 Mio.
Am Fuss des Julierpasses treffen Autofahrerinnen und Wanderer auf einen Damm aus Steinen. Hat hier ein Riese die Brocken von den umliegenden Hängen zusammengetragen und sie mit Bedacht aufgeschichtet? Nein, dieser geheimnisvolle Bau ist das elektrische Unterwerk Albanatscha. Hier wird Strom von der Hochspannungsleitung, die das Puschlav über Bernina- und Julierpass mit dem Oberhalbstein verbindet, auf Gebrauchsspannung transformiert und ins Oberengadiner Netz gespeist. Man wählte diesen Standort, weil das Unterwerk hier nahe der Hauptleitung und gut erreichbar, aber ausserhalb der Lawinenzone liegt. Wie fügt man einen so gewaltigen Bau – er umfasst 16 000 Kubikmeter – in eine alpine Szenerie, ohne dass er als Fremdkörper heraussticht? Zum einen liess der Architekt Hans-Jörg Ruch den Bau zur Hälfte in die Erde ein, zum anderen unterband er jede Erinnerung an ein Gebäude. Stattdessen verbildlicht der Bau seinen Daseinsgrund, den Energiefluss: von der Leitung über den Masten in den Boden, wo die Kraft der Energie die Erde aufzubrechen und zum Damm anzuheben scheint. Auch seine Materialisierung verankert das Unterwerk am Ort: Die Aussenmauern sind aus den Gesteinsbrocken aufgeschichtet, die man beim Sprengen und Spalten für den Aushub gewann; was übrig blieb, liess der Architekt zerkleinern und dem Beton für die inneren Wände und Böden beigeben.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieure
Edy Toscano, St. Moritz
Ummantelung: Branger und Conzett, Chur
Bauherrschaft
Rätia Energie, Poschiavo
Verfahren
Direktauftrag
Anlagekosten
CHF 10,5 Mio.