Graubünden - Baukultur

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Barockkirchen
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Wallfahrtskirche St. Maria Licht

7166 Trun
Auf einer Anhöhe nordwestl. über dem Dorf. An der Stelle einer vermuteten vorgeschichtlichen Kultstätte und einer Sebastianskapelle erb. 1663, geweiht 1672; Anbau des heutigen Schiffs 1681–84 durch Christian Nigg und Carolus Decurtins, wobei das urspr. Schiff als Vorchor erhalten blieb; Turm mit Wimpergen und Spitzhelm 1688 an der N-Seite des Vorchors angebaut; Renov. 1930–44 und nach Brand 1948; Rest. 1990–92.

Im Schiff mächtige Holztonne, in allen Raumteilen reiche Ausmalung 1687–90 von Fridolin Eggert (Deckenmalerei nach Brand 1949 rekonstr.) mit Szenen aus dem Marienleben, im Chor ikonografisch bemerkenswertes Bild der Muttergottes, deren Mitwirkung am Erlösungswerk Christi durch das Zusammenfliessen ihrer Milch mit dem Blut ihres Sohnes symbolisiert wird. Im Vorchor die ehem. Fenster zu Mauernischen geschlossen und durch hochbarocke Stuckimitation gerahmt, darin Bilder der hll. Gertrud und Mechtild. Reiche Stuckaturen am Chorgewölbe. Hochaltar um 1750 von Plazidus Schmid, Gnadenbild 1933 ersetzt; Seitenaltäre in Vorchor und Schiff um 1680, sämtliche Gemälde von Fridolin Eggert. Kanzel 1684.

Unter der Empore Fegefeuerbild 1950 von Gertrud Januszewski. Karfreitagskruzifix E. 16. Jh. Grösster Bestand an Votivbildern in Graubünden, 1664–19. Jh. Orgel 1993. In der 1948 angebauten nördl. Seitenkapelle ehem. Choraltarbild Mariä Heimsuchung um 1662 nach Albertinelli, vom gleichen Meister wie die Altarbilder in St. Martin Trun und Danis. Über dem Eingang hl. Familie um 1650, aus Morissen.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)