Graubünden - Baukultur

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Gegenwartsarchitektur
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Youthpalace, 2002

Horlaubenstrasse 27 | 7260 Davos
EIN HOTEL IM ALTEN SANATORIUM
Seit einigen Jahren ist das Sanatorium Albula an der Hohen Promenade über Davos eine Jugendherberge – der Youthpalace. Überdachte Balkone, mit alten Liegen möbliert, ziehen sich entlang der achtgeschossigen Fassade. Die Handschrift der Architekten Gian Carlo Bosch, Martin Heim und Reto Zindel tragen vor allem das Foyer mit Empfangstheke und die Aufenthalts- und Essräume im ersten und zweiten Obergeschoss. Sie öffneten die Grundrisse so, dass unterschiedliche Räume entstanden – kleine Ensembles mit Tischen entlang der Fensterfront, im hinteren Teil lange Gruppentische. Marion Klein gestaltete die Möbel: Schwarz und in Holz. Ebenfalls schwarz sind ein sieben Meter langes Sofa im Foyer sowie die Sessel im Lesesaal. Boden, Decke und Wände aller Gesellschaftsräume sind in warmem Rot gehalten. In den Obergeschossen befinden sich Zweier-, Vierer- und Sechserzimmer mit total 256 Betten. Die Räume blieben, wie sie zu Sanatoriumszeiten waren: kleine, enge Schlafkammern. Ihr Trumpf sind die Balkone, auf denen einst die Tuberkulosekranken in der Höhenluft lagen. Am Youthpalace ist Geschichte ablesbar: von den letzten Resten des Jugendstils im Treppenhaus über die spätere, grobe Renovation bis zum gepflegten, zeitgenössischen Innenausbau der Gesellschaftsräume. Dem setzen die jungen Gäste zu: Aus den Stuhl- und Tischkanten sind Holzstücke abgebrochen, und die Farbe blättert ab.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)

Bauingenieur
Schlegel und Schmed, Chur

Bauherrschaft
Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus, Zürich

Verfahren
Direktauftrag nach Präqualifikation

Anlagekosten
CHF 3,3 Mio.