Contemporary Architecture
back to overviewHaus für Naturwissenschaften, Kantonsschule, 1999
Jochstrasse 30 | 7000 Chur/Cuira/Coira
Architect/s: Valentin Bearth, Andrea Deplazes
DAS SCHULAQUARIUM
Etwas abseits der Altstadt, versteckt im Schatten des bischöflichen Hofhügels neben Rebberg und Mühlbach, steht ein Teil der Bündner Kantonsschule. Andres Lieschs altes Seminarschulhaus ist einer der bemerkenswerten Bauten aus Sichtbeton, entstanden in den Sechzigerjahren. Seine Erweiterung ist ein grünlich schimmerndes Glashaus – im Volksmund ‹Aquarium› genannt. Den Wettbewerb hatte das Büro Miller & Maranta aus Basel gewonnen; Valentin Bearth, Andrea Deplazes und Daniel Ladner sollten den Entwurf der Basler umsetzen. Stattdessen aber überraschten sie mit einem eigenen Projekt. Sie haben in Form übersetzt, was im Gebäude gelehrt wird: Naturwissenschaft. So trägt ihr Glashaus wie eine Molekülkette ein filigranes, räumliches Gerüst. Vier Betontische aufeinander gestapelt, umhüllt von Glas. Es erinnert in Durchsicht und Offenheit an ein Laboratorium. Das Klimaproblem haben die Architekten mit einem ausgeklügelten Klappensystem gelöst – ohne Klimaanlage. Der farblose Quader, durch den die Gerätschaften der Naturwissenschaftler graugrün schimmern, ist in den Garten hinter dem Hauptgebäude gebettet; Weinreben, Farne und Häuser spiegeln sich in der Fassa-de – ein subtiles Spiel, in dem kultivierte Natur sich mit hoher Künst-lichkeit trifft. Ästhetisch streng sind die schmale Eingangstür und der leicht wirkende Aufgang ins obere Stockwerk – haben die Schülerinnen aber Pause, so wird es hier eng und gedrängt.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieur
Fredy Unger, Chur
Bauherrschaft
Kanton Graubünden, Erziehungs-, Kultur- und Umweltdepartement, Chur
Verfahren
Wettbewerb
Anlagekosten
CHF 6,8 Mio.
Etwas abseits der Altstadt, versteckt im Schatten des bischöflichen Hofhügels neben Rebberg und Mühlbach, steht ein Teil der Bündner Kantonsschule. Andres Lieschs altes Seminarschulhaus ist einer der bemerkenswerten Bauten aus Sichtbeton, entstanden in den Sechzigerjahren. Seine Erweiterung ist ein grünlich schimmerndes Glashaus – im Volksmund ‹Aquarium› genannt. Den Wettbewerb hatte das Büro Miller & Maranta aus Basel gewonnen; Valentin Bearth, Andrea Deplazes und Daniel Ladner sollten den Entwurf der Basler umsetzen. Stattdessen aber überraschten sie mit einem eigenen Projekt. Sie haben in Form übersetzt, was im Gebäude gelehrt wird: Naturwissenschaft. So trägt ihr Glashaus wie eine Molekülkette ein filigranes, räumliches Gerüst. Vier Betontische aufeinander gestapelt, umhüllt von Glas. Es erinnert in Durchsicht und Offenheit an ein Laboratorium. Das Klimaproblem haben die Architekten mit einem ausgeklügelten Klappensystem gelöst – ohne Klimaanlage. Der farblose Quader, durch den die Gerätschaften der Naturwissenschaftler graugrün schimmern, ist in den Garten hinter dem Hauptgebäude gebettet; Weinreben, Farne und Häuser spiegeln sich in der Fassa-de – ein subtiles Spiel, in dem kultivierte Natur sich mit hoher Künst-lichkeit trifft. Ästhetisch streng sind die schmale Eingangstür und der leicht wirkende Aufgang ins obere Stockwerk – haben die Schülerinnen aber Pause, so wird es hier eng und gedrängt.
(Bauen in Graubünden, Verlag Hochparterre und Bündner Heimatschutz, Zürich 2006)
Bauingenieur
Fredy Unger, Chur
Bauherrschaft
Kanton Graubünden, Erziehungs-, Kultur- und Umweltdepartement, Chur
Verfahren
Wettbewerb
Anlagekosten
CHF 6,8 Mio.