Graubünden - Culture of Construction

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Schloss Haldenstein

7023 Haldenstein
Erb. 1544–51 für den franz. Gesandten Johann Jakob Castion als Residenz und Kaserne für Söldner; im nördl. Teil der Anlage integriert ein Steinhaus des 14. Jh. und ein herrschaftliches Gebäude aus der Zeit um 1442–43; ausgebaut und um ein Stockwerk erhöht 1731–35 unter Gubert v. Salis-Maienfeld. Sitz des Erziehungsinstituts Philanthropin 1763–71, damals Erhöhung des N-Traktes; Renov. des S-Flügels um 1900; Rest. und bauarchäolog. Untersuchung 1985–99; heute im Besitz der Stiftung Schloss Haldenstein.

Unregelmässige Rechteckanlage mit Binnenhof, Flügel urspr. einbündig, 1731/32 Anbau der in den Hof auskragenden Laubengänge. An der Talseite grosse Gartenterrasse auf hoher Stützmauer mit runden Ecktürmen und Zinnen. Am Hauptportal Wappen und Initialen des Bauherrn dat. 1544, darüber Wappen Frankreichs und Orden des hl. Michael. Sala terrena mit Fächergewölbe um 1545, darin Täfer mit gemalten Tugendallegorien und Landschaften 1721.

Im 1. OG prächtige Tür mit Intarsien um 1548, die skulptierte Wappenbekrönung 1545; im Korridor Reste qualitätvoller Renaissance-Fresken; Täfer des Prunkzimmers von 1548 jetzt im Kunstgewerbemuseum Schloss Köpenik, Berlin. Im OG des 1703 neuerb. Gartentrakts hierher versetzter Kamin, dat. 1545, mit Allianzwappen Castion-Reitnau und Wappen Frankreichs. Aus der Bauetappe 1731–32 Régencestuckdecke und stucco lustro-Kamin mit Venus und Amor im stuckierten Aufsatz. Im W-Flügel Festsaal mit Rokokostuckaturen 1780, im Deckenmedaillon Initialen des Bauherrn Baron Rudolph von Salis, Bruder des Schlossherrn Johann Luzius v. Salis, in den Ecken Ansichten des Schlosses Haldenstein und der umliegenden drei Burgen; die beiden Kamine aus stucco lustro gleichzeitig mit den Stuckaturen.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)