Graubünden - Culture of Construction

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Schloss Rietberg

7415 Pratval
Auf schroffem Felsen über einem Nebenarm des Hinterrheins.
Erb. vielleicht E. 12. Jh. durch die Herren von Rietberg, 1352 im Besitz des Bischofs von Chur, 1380 der von Juvalta, in der Folge häufiger Besitzerwechsel. Teilung 1617 zwischen Hercules von Salis und Pompejus von Planta, der hier 1621 von Jürg Jenatsch ermordet wurde. Privatbesitz. Mittelalterl. Bergfried mit nördl. dem Geländesturz entlanglaufender Gebäudegruppe. Turm mit Eckquadern wohl 1. H. 13. Jh. unter Einbezug eines Vorgängerbaus des 12. Jh; Innenausbau M. 17. Jh., urspr. Zinnenkranz im 18. Jh. auf drei Seiten vermauert, Zeltdach neuzeitlich. Der an die N-Seite des Turmes anschliessende, mehrfach unterteilte Wohntrakt in seiner heutigen Form in mehreren Etappen während des 17. und A. 18. Jh. entstanden.

Über dem Eingang Wappen des Anton von Salis und der Maria Corai 1652. Im Sturz einer vermauerten Türrahmung Allianzwappen 1601 mit Initialen des Johann Planta von Wildenberg und der Dorothea Jecklin von Hoch-Rialt. Täferstube und reichgeschnitzter Wandschrank letztes Drittel 17. Jh. Stuckaturen des «Rittersaals » um 1715: Supraporte über dem Eingang, darin Medaillon mit Reliefbild Kaiser Rudolfs II; Kamin mit Stuckwappen des Johann Anton von Buol und der Emilie von Schauenstein; beidseits in zwei Muschelnischen eine männliche und eine weibliche Figur. Régence-Stuckdecke um 1730. Im Hof mittelalterl. Tankzisterne, darüber Rundturm 17. Jh., mit Schlüssellochscharten. Nordwestl. an den Schlosskomplex anschliessend spätmittelalterl. Pächterhaus, rest. und umgebaut 1992–94.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)