Grigioni - Cultura architettonica

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Schloss Brandis

7304 Maienfeld
Ehem. bedeutender Feudalsitz, mit hochgot. Wandmalereien. Gegr. wohl im 13. Jh., vermutlich durch die Herren von Aspermont; 1342–1355 im Besitz der Herren von Windegg, ab 1355–1436 der Herren von Toggenburg, welche die Burg erweiterten und stark befestigten. Von den Freiherren von Brandis 1509 an die Drei Bünde verkauft, die hier eine Landvogtei einrichteten. Die 1499 durch die Eidgenossen, 1642 durch die Österreicher niedergebrannte und darauf notdürftig wiederhergestellte Burg wurde im 18. Jh. dem Verfall überlassen, teils abgetragen oder im 19. Jh. umgebaut. Selbständige, von Mauern und Graben umzogene ungefähr quadratische Feste am Rand der ehem. Stadtbefestigung. Der sechsgeschossige Wohnturm wohl aus der 2. H. 13. Jh., umgebaut 1868 und um 1975; Dach 1906. Jenseits des ehem. Hofes das sog. Neue Schloss (Toggenburgerhaus), erb. A. 15. Jh. für Friedrich VII. von Toggenburg, ausgebaut um 1465; 1971 zum Mehrfamilienhaus umgebaut.

Von der vermutlich im 14./15. Jh. entstanden Umfassungsmauer sind noch Bruchstücke erhalten. Im 4. OG des Turms, dem alten Wohnstock, bedeutende Wandmalereien um 1320. Frühe und einzige bekannte profane Malerei des Meisters von Waltensburg: Zweikampfszenen evtl. aus der Dietrichsage, Szenen aus dem Leben Simsons sowie Wirtshausepisoden; im Nebenraum Wanddekoration mit marmorartigen Quadermotiven.

(Kunstführer durch die Schweiz, Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Band 2, Bern 2005)